Kann der Westen gegen den »Islamischen Staat« (IS) effektiv Krieg führen, ohne seine Anti-Terror-Strategie grundlegend zu überarbeiten? Dass Luftschläge allein nicht ausreichen werden, ist den Militärplanern bewusst. Und was kommt danach?
Martin Hoffmann
Offiziell folgt Ägypten mit dem Wahltermin im Oktober dem Fahrplan zur demokratischen Stabilisierung. Tatsächlich schränkt Präsident Abdelfattah El-Sisi seit zwei Jahren kontinuierlich die politische Bewegungsfreiheit ein.
Deutsche Investitionen in Ägypten machen Sinn, doch Großaufträge helfen dem Arbeitsmarkt kaum und legitimieren das Geschäftsgebaren alter Seilschaften am Nil. Dabei böte die Ungeduld der Golfländer mit Sisi Chancen für politischen Druck.
Die ägyptische Regierung sieht sich als Vorkämpferin gegen islamistische Bewegungen in der Region. Nach den Luftangriffen in Libyen versucht die Regierung nun eine größere Koalition für ihre Variante des Anti-Terror-Kampfes zu gewinnen.
Lange war eine Allianz dieser Länder undenkbar. Doch die wachsende Unordnung im Nahen Osten und geteilte Bedrohungsszenarien haben die Perspektive Israels und der Golfstaaten aufeinander verändert.
Jordanien fühlt sich von den Gebietsgewinnen des »Islamischen Staates« (IS) bedroht: IS-Sympathisanten im eigenen Land, wirtschaftliche Probleme und die Massen an syrischen Flüchtlingen bringen das Land in eine heikle Situation.
Mediatoren zwischen Israel und der Hamas sind rar gesät. Kaum ein Machthaber der Region sieht in einer Vermittlerrolle im israelisch-palästinensischen Konflikt noch eine Chance, sich außenpolitisch zu profilieren.
Während Israels Regierungen der vergangenen Jahre einen luxuriösen Sozialstaat jenseits der Grünen Linie aufbauten, wächst die Kritik gegenüber den Siedlungen innerhalb der israelischen Gesellschaft – und in Reihen des Kabinetts Netanjahu.