Alle befürworten Reformen im Libanon, doch in welchen Bereichen sollte man konkret ansetzen und was steht der Umsetzung im Weg? Eine Bestandsaufnahme.
Reformen
Libyens Milizen konsolidieren ihre Macht – auf Kosten des Staates und der Bürger. Neue Reformen sollen Vertrauen schaffen, doch noch ist unklar, ob die vom Westen untersützte Regierung des Landes Teil der Lösung oder Teil des Problems ist.
Usbekistans Elite lässt sich feiern, im Land geht es voran. Das neue Regime gibt sich einen progressiven Anstrich. Doch der vom Westen gepriesene Reformkurs von Präsident Shavkat Mirziyoyev überstrahlt die Realität im zentralasiatischen Land.
König Abdullah war kein Reformer, aber verordnete Saudi-Arabien einen Weg zur Modernisierung. Nachfolger Salman steht vor der Herausforderung, die Machtbalance im Haus Saud zu bewahren und dennoch neue Akzente zu setzen.

Sudans Regierung versucht mit Ankündigungen politischer Reformen im Inland und Diplomatie auf internationalem Parkett zu punkten. Doch diese Strategie zielt nicht auf Öffnung, sondern eher auf eine Zementierung des politischen Systems.

Auch drei Jahre nach Beginn der Protestbewegung »20. Februar« behält König Mohammed VI. die Zügel der Macht in Marokko fest in den Händen und umgeht dabei islamistische und säkulare Strömungen. Ein Erfolgsrezept?

John Timoney sollte nach der gewaltsamen Unterdrückung der Proteste in Bahrain den Polizeiapparat reformieren. Die Bilanz des Beraters aus den USA fällt mager aus, denn an wirklichen Veränderungen hat das Königshaus kein Interesse.

Die Zusammensetzung des neuen jordanischen Kabinetts zeigt, dass König Abdullah II. und Premier Ensour den Schwerpunkt auf die Wirtschaft und die innere Sicherheit legen – der politische Reformprozess hat das Nachsehen.