Ein Band über Religion, Nation und Demokratie im Südkaukasus zeigt, dass Objektivität keine notwendige Voraussetzung für gelungene Forschung ist, Großmachteinfluss oft überschätzt wird – und was säkulare Regime anfällig für Umstürze macht.
Sara Winter Sayilir
Aserbaidschans führende Journalistin Khadija Ismayilova sitzt seit Freitag im Gefängnis. Während ihr in einem fingierten Verfahren der Prozess gemacht wird, wünscht sie sich, der Westen möge Aserbaidschan endlich die Stirn bieten.
Aserbaidschan übernimmt am 14. Mai den Vorsitz im Europarat. Doch die Mitarbeit im Gremium hat keinerlei Auswirkungen auf die desolate Menschenrechtslage im Land. Im Kampf für mehr Freiheit wird die Bevölkerung alleingelassen.
In seinem Debütroman legt der Berliner Autor Deniz Utlu ein beeindruckendes Werk über das Leben und Sterben in der Migrationskultur vor. Poetisch geschrieben und voller Zwischentöne wirkt »Die Ungehaltenen« noch lange nach.
Afrikanistin Chantal Wullimann über die Gemengelage im Konflikt im Südsudan, den Sinn und Unsinn von Entwicklungszusammenarbeit in Krisengebieten und warum es für Frieden und Stabilität manchmal undemokratische Visionen braucht.
Die nationalistische Opposition und Premier Erdogan bemühen sich kaum um die Beruhigung der Lage in der Türkei. Für Deeskalation könnte nun ein Politiker sorgen, der von Anfang an an der Seite der Demonstranten im Gezi-Park stand.
Seit dem 26. Januar sitzt Emin Milli nach einer Protestaktion in Baku erneut im Gefängnis. Kurz zuvor sprach zenith mit dem Dissidenten über die Hintergründe der anhaltenden Protestwelle in Aserbaidschan.
In ihrem neuen Roman »Ali und Ramazan« erzählt Perihan Magden die Geschichte einer schwulen Liebe zwischen zwei Waisenhausjungs in Istanbul – und brachte damit Konservative gegen sich auf.