Mali
Nach der Krise in Mali engagiert Marokko sich verstärkt in der Sahelzone, das Königreich will dort Schutzmacht eines toleranten Islams werden. Die religiösen Traditionen Westafrikas sollen den Dschihadismus bändigen.
Malis Regierung geht auf die Rebellengruppen im Norden zu, doch deren Forderungen werden von der Mehrheit der Malier abgelehnt. Setzt Präsident »IBK« Aufarbeitung und Rechtsstaatlichkeit für Wahl- und Verhandlungserfolg aufs Spiel?
Uneinigkeiten sowohl zwischen wie auch innerhalb der Rebellengruppen im Norden Malis erschweren die Verhandlungen für Präsident Keita. Gleich zu Beginn seiner Amtszeit muss »IBK« die Weichen für Malis Zukunft stellen.
Die ehemaligen Weggefährten Ibrahim Boubacar Keita und Soumaila Cissé stehen sich in der Stichwahl um die malische Präsidentschaft gegenüber. Beide Kandidaten sind gut beraten, die Fehler des letzten Amtsinhabers zu vermeiden.
Ein Abkommen zwischen Regierung und Tuareg soll die Weichen für die Präsidentschaftswahlen stellen. Eine langfristige Lösung muss alle Gruppen an Verhandlungen beteiligen – auch die, die ihre Interessen nicht mit Waffengewalt vertreten.
Internationale Rauschgiftschmuggler und terroristische Gruppen haben den Drogenmarkt nach Westafrika verlagert. Fragile Staaten und die schwer zu überwachende Sahara bieten ideale Bedingungen für illegale Aktivitäten.
Der Konflikt mit Rebellengruppen und die innenpolitische Krise sind in Mali untrennbar verbunden. Erst eine Stabilisierung in Bamako wird eine nachhaltige Lösung für den Norden ermöglichen, meint Annette Lohmann.
Das Kriegsende in Mali ist noch nicht in Sicht, die Lage der Tuareg bleibt aber eine entscheidende Zukunftsfrage. Doch würde ein eigener Staat die Probleme des Wüstenvolkes lösen? Und wer repräsentiert die Tuareg eigentlich?