Hamas
Seit Sommer 2014 ist Abdallah Frangi Gouverneur des Gazastreifens. Der Fatah-Politiker darüber, wie das Gebiet nach dem verheerenden Krieg wieder auf die Beine kommt – und ob die Hamas bald vom »Islamischen Staat« ersetzt werden könnte.
Die Netanjahu-Regierung versucht, mit dem Militäreinsatz in Gaza die Hamas zu schwächen und die palästinensischen Einheitsbemühungen endgültig zu stoppen – ein grober Fehler, der die moderaten Kräfte weiter an den Rand drängen wird.
Hamas und Fatah feiern ihr neues, gemeinsames Kabinett, Israels Regierung schäumt, protestiert aber vergeblich. Doch kann der Kompromiss um die Schlüsselpersonalien auch die Kernprobleme in den Palästinensischen Gebieten beheben?
Mahmud Abbas will im Rahmen der innerpalästinensischen Versöhnung die Hamas wieder einbinden. Das ist eine mutige Entscheidung für den Frieden mit Israel – aller politischen israelischen Entrüstung zum Trotz, meint Jakob Rieken.
Durch das eigene Unvermögen und die israelisch-ägyptische Blockade darbt die Zivilbevölkerung im Gaza-Streifen. Nun will die Hamas wenigstens das internationale Image polieren und hat mit Isra al-Mudallal erstmals eine Frau als Regierungssprecherin.
Nach dem Prestigeerfolg der Hamas im Gaza-Minikrieg bemüht sich die Fatah durch Zugeständnisse gegen den Bedeutungsverlust im Innern. Auch dem Gang vor die UN verlieh die Annäherung an den Rivalen Gewicht.
Nach dem Mini-Krieg zwischen Hamas und Israel folgt das diplomatische Gezerre um die Statusaufwertung für Palästina. Sechs Bausteine, wie die vage Waffenruhe zu einer tragfähigen politischen Perspektive führen kann.
Auch wenn die militärische Eskalation zwischen Israel und der Hamas wieder abklingt, wird der Grenzverkehr zur Grundsatzfrage der wirtschaftlichen Zukunft des Gazastreifens. Doch eine Schließung der Schmugglertunnel hat mächtige Feinde.