Eine enorme Anstrengung der internationalen Gemeinschaft wird notwendig sein, um die humanitäre Katastrophe im Gazastreifen zu beenden und künftig zu verhindern. Dafür muss die Verbindung von Gaza und Westjordanland wieder gestärkt werden.
Jakob Rieken
Die Netanjahu-Regierung versucht, mit dem Militäreinsatz in Gaza die Hamas zu schwächen und die palästinensischen Einheitsbemühungen endgültig zu stoppen – ein grober Fehler, der die moderaten Kräfte weiter an den Rand drängen wird.
Es ist eine fatale Illusion, den Gazastreifen durch regelmäßige Bombardierung in die Knie zu zwingen. Nur wenn der Bevölkerung ein Ausweg aus ihrer verzweifelten Lage ermöglicht wird, kann dem Extremismus der Nährboden entzogen werden.
Hamas und Fatah feiern ihr neues, gemeinsames Kabinett, Israels Regierung schäumt, protestiert aber vergeblich. Doch kann der Kompromiss um die Schlüsselpersonalien auch die Kernprobleme in den Palästinensischen Gebieten beheben?
Mahmud Abbas will im Rahmen der innerpalästinensischen Versöhnung die Hamas wieder einbinden. Das ist eine mutige Entscheidung für den Frieden mit Israel – aller politischen israelischen Entrüstung zum Trotz, meint Jakob Rieken.
Eigentlich kann nur eine Seite den Nahost-Konflikt beenden. Die pragmatischen Mehrheiten in der palästinensischen und israelischen Bevölkerung wären da, doch internationaler Druck auf die Regierung Netanjahu ist unerlässlich.