Behrang Samsami
Das Hamburger Museum für Völkerkunde richtet mit »Tscherkessen – Vom Kaukasus in alle Welt verweht« den Fokus auf ein wenig bekanntes Volk. Auch nach den Winterspielen von Sotschi verlieren die Themen der Ausstellung nicht an Brisanz.
Das Feature »Der coole Salafist« erzählt von Mohammed Tolba und der von ihm initiierten Costa-Bewegung. Ihr Ziel: Das zerstrittene Ägypten zu versöhnen. Ein Hör- und Diskussionsabend im Heimathafen Neukölln.
Drei Reportagen der Journalisten-Legende Albert Londres sind in einem Band neu erschienen. Die Texte über China, Palästina und die arabische Halbinsel haben einen Beigeschmack: Seine Darstellung der Orientalen bedient Vorurteile.
Perlensuche und Waffenschmuggel vor dem Ersten Weltkrieg: Henry de Monfreids »Die Geheimnisse des Roten Meeres« von 1931 liegt erstmals auf Deutsch vor – ein grandioser Erfahrungsbericht zwischen Exotismus und Kritik am Kolonialismus.
Tolstojs »Hadschi Murat« schildert eine tragische Heldengeschichte aus dem Kaukasus des 19. Jahrhundert, die nichts an Aktualität verloren hat. Die Kritik an der russischen Herrschaft bezieht auch die Perspektive der Einheimischen mit ein.
Tiny Stricker schildert in seinem autobiographischen Roman »Ein Mercedes für Täbris« eine Morgenlandfahrt in den 1960er Jahren und beweist, dass gegenseitige Neugier wichtiger als Sprache sein kann.
Der aufwändig gestaltete Band »Nostalgia« zeigt in 280 Farbaufnahmen des Fotopioniers Sergei Michailowitsch Prokudin-Gorski, wie sich das Russische Reich unter Zar Nikolaus II. gerne gesehen hätte: als arbeits- und fügsamer Vielvölkerstaat.
Volker Koop schildert in »Hitlers Muslime« eine spannende, bisher wenig beachtete Seite des Dritten Reichs: Den Versuch der NS-Führung, Islam und Muslime für die eigenen Kriegsziele zu instrumentalisieren.