Das Miteinander in den bestehenden Staaten südlich und östlich des Mittelmeers funktioniert kaum noch. Dennoch kann ein Auseinander nicht die Lösung sein, meint Aktham Suliman in seinem Essay.
Ideologie
Der Dschihado-Faschismus des »Islamischen Staates« und von Al-Qaida beschwört eine mythische Epoche im Islam. Tatsächlich verfälscht und vernichtet er Geschichte, um sie dann vereinnahmen zu können.
Der Islamismus hat dem Nahen Osten in hundert Jahren terroristische Gewalt gebracht, aber nicht mehr. Ein neues Kalifat braucht niemand – am wenigsten die Muslime, meint Udo Steinbach.
Die gegenwärtigen Bemühungen um Extremismusbekämpfung zeigen den Bedarf an muslimischen Verbandsstrukturen und Repräsentanten an, decken zugleich aber die Missstände muslimischer Institutionalisierung auf.
Die apokalyptischen Wüstenkrieger des »Islamischen Staates« beherrschen moderne Waffensysteme ebenso wie die Klaviatur der dschihadistischen Subkultur – und sind deshalb eine Gefahr weit über den Irak und Syrien hinaus.
Rund 20 verschiedene ethnische und religiöse Gruppen leben seit Jahrhunderten in diesen Gebieten. In bunter Vielfalt durchmischten sich die Menschen. Was ist passiert, dass dort islamistische Terroristen wie ISIS ihr Unwesen treiben können?
ISIS wirkt wie eine Armee von Zombies: düster, brutal, endlos reproduzierbar. Ist die Terrorgruppe ein Geschöpf des von der Lage profitierenden Assad-Regimes? Kein Geheimdienst dieser Welt kann ISIS erfunden haben. Jedenfalls keiner allein.