Im Schatten möglicher Friedensgespräche festigen bewaffnete Gruppen ihre Herrschaft im Jemen. Der Spielraum für zivilgesellschaftliche Aktivitäten wird kleiner und gefährlicher. Wer sich engagiert, muss mitunter Kompromisse mit den Milizen eingehen.
Mareike Transfeld
Anschläge, Entführungen, Drohnenkrieg: Die Sicherheitslage ist ein Symptom des gescheiterten Übergangs im Jemen. Zu lange wurden wirtschaftlicher Neustart und Kampf gegen Korruption aufgeschoben – und damit falsche Prioritäten gesetzt.
Sechs Monate nach dem Abtritt von Präsident Ali Abdullah Saleh tobt der Elitenkonflikt in Sanaa weiter. Doch um einen politischen Wandel zu ermöglichen, muss die Umstrukturierung des Militärs voranschreiten.
Die Kritik über die amerikanische Konter-Terrorismusstrategie im Jemen wird in den USA immer lauter. Können die US-Drohneneinsätze für das Erstarken »Al-Qaidas auf der Arabischen Halbinsel« im Jemen verantwortlich gemacht werden?
Der politische Wandel ist in Sanaa angekommen. Reformer und die Familie des früheren jemenitischen Präsidenten Ali Abdullah Saleh ringen um Einfluss – eine Schlüsselrolle spielt das Militär.
Während Präsident Saleh trotz des angekündigten Rückzug noch immer die Fäden im Jemen zieht, rumort es in seiner Partei und selbst bei den Republikanischen Garden. Ob der Übergang gelingt, hängt vom Kurs von Vize-Präsident Hadi ab.