Die Regime der arabischen Welt legen ihren Bürgern im Netz die Daumenschrauben an. Und doch verändern gerade die sozialen Medien die Region weit über den Arabischen Frühling hinaus.
Christoph Sydow
Die Regime der arabischen Welt legen ihren Bürgern im Netz die Daumenschrauben an. Und doch verändern gerade die sozialen Medien die Region weit über den Arabischen Frühling hinaus.
Die arabischen Kommentatoren begrüßen die Entlassungen an Ägyptens Militärspitze, warnen Präsident Mursi jedoch vor allzu großer Machtfülle, ganz unterschiedlich fällt die Bewertung in den israelischen Medien aus.
In der Bewertung des Wahlsiegers Francois Hollande findet die nahöstliche Presse keine einheitliche Stimme. Während israelische Zeitungen Nicolas Sarkozy nachtrauern, hoffen arabische Medien auf eine muslimfreundlichere Politik.
Die Anschläge von Toulouse beschäftigen die Kommentarspalten von Jerusalem bis Algier. Während man in Israel den Antisemitismus in Europa auf dem Vormarsch sieht, befürchten arabische Medien altbekannte Ressentiments gegen den Islam.
Der Verfassungsentwurf, der am Sonntag zur Wahl steht, würde dem syrischen Regime Machtprivilegien wie einst Mubarak in Ägypten sichern. Dabei hätte Baschar al-Assad selbst mehrere der neuen Kriterien bei seiner Wahl im Jahre 2000 verfehlt.
Drei Tweets reichen, um Hamza Kashgari für vogelfrei zu erklären. Ohne viel Zutun wird der junge saudische Journalist zum Spielball in einem viel größeren gesellschaftlichen Konflikt.
Über die Bloggerin Razan Ghazzawi zu berichten ist trotz tausender Toter und Verschleppter wichtig. Denn das syrische Regime fürchtet nicht jene, die inhaftiert sind – sondern jene, die sie nicht vergessen, meint Christoph Sydow.