Die russisch-türkische Verhandlungsrunde in Moskau ist vorerst gescheitert. Nun blicken Libyen-Beobachter gespannt nach Berlin. In den sozialen Medien überwiegt Pessimismus – und im Mittelpunkt steht wieder einmal ein 76-jähriger Soldat.
Khalifa Haftar
Der Kampf um die libysche Hauptstadt Tripolis geht in die entscheidende Phase. Präsident Serraj steht mit dem Rücken zur Wand und so wird es wohl die Türkei sein, die Europas Ansprechpartner vor den anrückenden Milizen rettet.
Milizen kämpfen um die Kontrolle über Rohstoffe und Banken. Die Wirtschaft liegt brach, Libyens Bürger sind nach acht Jahren kriegsmüde – und wissen oft nicht, ob der Freund von heute der Feind von morgen wird. Doch viele trotzen der Resignation.
Seit April mobilisiert Khalifa Haftar seine Truppen für die Offensive auf Tripolis. Dass die Lage verfahren ist, da sind sich die Medienstimmen im Nahen Osten einig – die Argumentationen könnten jedoch nicht unterschiedlicher sein. Eine Presseschau.
Khalifa Haftar bläst zum Sturm auf Tripolis. Wird der General Opfer der eigenen Hybris oder ordnet die Offensive die Karten neu, um die Spaltung in Libyen zu überwinden? Darüber ist man sich nicht mal innerhalb der EU einig.
Frankreich drängt auf baldige Wahlen in Libyen – nicht zuletzt weil man das nordafrikanische Land als stabilen Partner in der Migrationspolitik braucht. Doch ein Schnellschuss droht genau das Gegenteil zu erreichen.