Jordanien lässt die Muslimbrüder verbieten. Reagiert das Haschemitische Königreich auf den Druck vom Golf und aus den USA oder war der umstrittene Schritt ohnehin längst geplant?
Muslimbrüder
Jordaniens Parlament wird jünger, weiblicher und parteipolitischer. Doch das Vertrauen der Bürger in den politischen Prozess bleibt begrenzt. Im Schatten des Gaza-Krieges wurden die Muslimbrüder zur stärksten Kraft.
Die Muslimbruderschaft steckt in der Krise. Ein Blick in ihre fast hundertjährige Geschichte zeigt aber, wie resilient und anpassungsfähig die Islamisten sind – und wie es ihnen gelingt, einflussreicher zu erscheinen, als sie tatsächlich sind.
Baschar Al-Assads Onkel Rifaat, bekannt als »Schlächter von Hama«, wurde vor wenigen Wochen in Frankreich festgenommen. Er blickt auf eine lange Geschichte unzähliger Gräueltaten zurück, unter anderem in Aleppo.

Erneutes Todesurteil gegen 683 Mursi-Anhänger, Verbot der Bewegung des 6. April, Journalisten weiterhin vor Gericht – Ägyptens Übergangsregierung strebt einen Konformismus an, den auch eine 18-köpfigen Delegation in Berlin vertrat.

Das Todesurteil gegen 529 Muslimbrüder sei »rechtswidrig« und »beschämend«. Ein Staatsanwalt aus Kairo erklärt, warum aus seiner Sicht die Muslimbrüder trotzdem bekämpft werden sollten und Sisi alles richtig macht.

Abdelfatah El Sisi sieht sich nach den Reaktionen auf die Todesurteile gegen 529 Muslimbrüder bestätigt. Selbstinszenierung, hörige Medien und die schiere Hoffnung der Menschen auf bessere Zeiten spielen seiner Kandidatur in die Hände.

Die Militärregierung erklärt im selbst ausgerufenen »Kampf gegen den Terrorismus« alle Widersacher zu Muslimbrüdern – und damit zu Staatsfeinden. Warum Fremdenfeindlichkeit und Misstrauen in Ägypten auf fruchtbaren Boden fallen.



