Irak

Im Irak gewinnen Dschihadisten an Boden – und profitieren dabei vom Parteienzwist in Bagdad nach den Parlamentswahlen. Hat sich Premier Maliki verpokert und das Land in einen neuen Bürgerkrieg gestürzt?

Schafft Nuri al-Maliki noch eine dritte Amtszeit im Irak? Karim al-Helo, irakischer Geschäftsmann und Chefredakteur der wöchentlichen Wirtschaftszeitung Al-Iqtisadiyah im irakischen Najaf, ist davon überzeugt.

In Falludscha und Ramadi sind Proteste gegen die Regierung Maliki in einen offenen Aufstand umgeschlagen. Der Premier hat eine Konfrontation herbeigeführt, in der er sich für eine dritte Amtszeit empfehlen oder endgültig scheitern kann.

Die Marschgebiete im Südirak sind ein mesopotamisches Wahrzeichen. Der irakische Umweltschützer Jassem al-Asadi über das türkische Stauprojekt »Illisu« am oberen Tigris und dessen gravierende Folgen für sein Land.

Als Ordner und Modernisierer begann er, als Inbegriff von Skrupellosigkeit und Brutalität endete er: Saddam Husseins Gewaltherrschaft hinterließ einen verwüsteten Irak.

Seit der Stunde Null watet der Irak im dschihadistischen Sumpf der Gewalt – und die Todesschwadronen sind unter der Führung von Abu Bakr al-Baghdadi längst eine entscheidende Kraft im Syrien-Konflikt geworden.

Während täglich antike Stätten ausgeplündert werden, verbucht der Irak kleine Erfolge bei der Rückführung von Funden. Derweil zieht ein Auktionshaus ein Museum vor Gericht. Eine Provinzposse oder ein Fall, der Rechtsgeschichte macht?

Autor Abbas Khider über seinen neuen Roman »Brief in die Auberginenrepublik«, die Aufgabe von Literatur und Aufarbeitung im Irak.