Flucht
Jesidische Flüchtlinge im Irak sind Perspektivlosigkeit, Hunger und Krankheit ausgesetzt. Hilfsorganisationen und Entscheidungsträger sind in der Pflicht zu helfen, statt sich mit Mitleidsbekundungen in Szene zu setzen, meint Hendrik Fenz.
In den nächsten Tagen wird die Zahl der syrischen Flüchtlinge die Drei-Millionen-Marke erreichen. Während die Augen der Welt auf Irak und Syrien gerichtet sind, ringt Jordanien mit den Folgen des Exodus – und ist am Ende seiner Kapazitäten.
200.000 Menschen flüchteten vor den Vorstößen des »Islamischen Staates« im Nordirak in die Autonome Region Kurdistan. Die Vertriebenen leben unter harschen Bedingungen in Rohbauten, Verwaltungsgebäuden oder notdürftig errichteten Zelten.
Musa aus der Elfenbeinküste riskierte sein Leben, um sich in Israel ein besseres Leben zu ermöglichen. Er hatte einen Job in Tel Aviv und hätte auch in der Armee gedient. Wie tausende Afrikaner schützte ihn das nicht vor der Abschiebung.
Nach ihrer Flucht aus Mossul finden irakische Christen in der Autonomen Region Kurdistan Zuflucht. Enteignet, ohne Ausweise und von Hilfswerken abhängig hoffen viele auf Asyl in Europa. Aus Erbil berichtet Martin Bader.
Angesichts der syrischen Katastrophe tritt das Schicksal irakischer Flüchtlinge in den Hintergrund. Einst fanden sie in Syrien Zuflucht, nun geraten sie abermals zwischen die Fronten. Bagdad interessiert das kaum.
An der tunesisch-libyschen Grenze sitzen 400 Geflüchtete in der Sahara fest. Seit über einem Jahr leben sie ohne Versorgung in den Überresten eines abgewrackten UN-Camps. Als Ausweg bleibt ihnen oft nur die Flucht über das Mittelmeer.
Libanons Regierung sucht Strategien, um die Einreise aus Syrien zu kontrollieren, die Aufnahmekapazitäten des Landes sind erschöpft. Die EU muss ihre Kontingente für syrische Flüchtlinge erhöhen und den Libanon spürbar entlasten.