Von der Westsahara über das Mittelmeer, Saudi-Arabien und Afghanistan: Die Sommer-Ausgabe 2/2017 nimmt Sie mit auf eine große Reise.
Wir wollen Sie nicht länger auf die Folter spannen, deshalb das Wichtigste zuerst. Nach einer im Sommer 1999 begonnenen und seither andauernden Forschungsexpedition liegt nun ein Zwischenbericht des zenith-Teams vor. Wir können deshalb mit Gewissheit sagen: Wir haben Atlantis zweifelsfrei lokalisiert. Jenes einst mächtige und reiche Land, dessen »Dasein eine Menge Gelehrter von Origenes an bis Humboldt geleugnet, sein Verschwinden unter die Märchen gerechnet ... Hier lag es vor unseren Augen mit den unverwerflichen Zeugnissen seines Hinabsinkens« (O-Ton Pierre Aronnax).
Bevor Sie sich jetzt fragen, ob Sie womöglich die erste offizielle zenith-Fakenews-Ausgabe in den Händen halten: Seit der Frühen Neuzeit hat die Suche nach Atlantis die Europäer nie losgelassen – und dabei nicht nur Forscher, Denker, Romanciers, sondern auch allerhand krude Okkultisten inspiriert. Eine glückselige Gesellschaft, der es an nichts fehlte, die sich aber durch Macht- und Habgier selbst aufreibt und schließlich zugrunde geht an einer Umweltkatastrophe. Diese zusammenfassende Beschreibung hat uns stutzig werden lassen und veranlasst, alte Forschungshypothesen mit aktuellen Entwicklungen abzugleichen. Unser Ergebnis: Dieses Atlantis aus dem Werk »Kritias« des Platon liegt nicht etwa im Atlantik, sondern, wie auch Sie vermutlich immer schon vermuteten, im Mittelmeer. Warum es dort bisher nicht gefunden wurde? Die Antwort darauf entnehmen Sie der Rekonstruktion auf unserem Titelblatt.
Stellen Sie sich das Mittelmeer, an dem Sie – zumindest statistisch gesehen – sehr wahrscheinlich in diesem Jahr wieder einmal Ihre Ferien verbringen, einmal nicht als Gewässer vor. Fragen Sie sich: Was, wenn das Mittelmeer ein Land wäre? Keine Sorge, wir plädieren nicht für dessen Trockenlegung, wohl aber für einen Perspektivwechsel: Womöglich trennt es Europa, Nordafrika und den Nahen Osten ja gar nicht. Sondern es verbindet sie. Unsere Reise führt uns von Tunesien bis zum Gazastreifen, hier sind einige der Geschichten, die Sie auf den 49 Seiten des Schwerpunkts erwarten:
An der libanesischen Küste türmt sich der Unrat und bedroht mittlerweile sogar die Luftfahrt. Weil der Staat versagt, nehmen sich jetzt Aktivisten dem Problem an.
»Schmeckt mediterran« – haben Sie bestimmt auch schon mal gesagt. Aber was soll das eigentlich heißen? Die Küche des Mittelmeeres hat tatsächlich ein Geheimnis. Und wir wollen es hier gern verraten.
Auch außerhalb des Schwerpunkts erwarten Sie im Heft neben Analysen und Profilen auch wieder Reportagen und Fotostrecken, hier schon mal eine kleine Vorschau:
Zwei Afghanen mit Ausbildungsplätzen werden nach Kabul abgeschoben. Sie wollen sich nun wieder auf den Weg in ihre Heimat machen. Die heißt für sie nämlich jetzt Deutschland.
Der Westsahara-Konflikt hat die Deutschen einmal interessiert – zumindest die Linken. Die sozialistische Befreiungsfront Polisario drillt sich auch nach 40 Jahren noch für den Unabhängigkeitskampf gegen Marokko.
Was sagt man dazu? Das wahhabitische Königreich will dem Beispiel Dubais folgen – und das ausgerechnet mit zeitgenössischer Kunst.