Ein statistischer Blick hinter die Haustüren.
SPORT
Zuschauermagnet Fußball. Persepolis Teheran hatte in der abgelaufenen Saison der Persian Gulf Pro League einen Zuschauerschnitt von 48.567 pro Spiel, mehr als jedes Team in der italienischen Seria A und mehr, als die Hälfte der Fußballbundesligisten in der Saison 2016/17 verzeichneten. Bemerkenswert: Frauen sind in der Zahl nicht enthalten. Ihnen ist der Stadionbesuch verboten.
(Quelle: Persian Gulf Pro League)
VERKEHR
Auf iranischen Straßen fährt es sich gefährlich. In Iran kommen jedes Jahr nach Schätzungen der WHO nämlich fast 25.000 Menschen durch Verkehrsunfälle ums Leben. Damit ist die Gefahr, bei einem Verkehrsunfall zu Tode zu kommen, zwischen Kaspischem Meer und dem Golf fast doppelt so hoch wie im weltweiten Durchschnitt.
(Quelle: Global Status Report on Road Safety 2015, World Health Organization)
HEIRAT
52 Prozent aller iranischen Frauen haben im Alter von 25 Jahren bereits den Bund fürs Leben geschlossen. Bei ihren männlichen Altersgenossen beträgt der Anteil immerhin 22 Prozent Die Deutschen lassen sich dagegen mit der Ehe deutlich mehr Zeit, nur sieben Prozent der Frauen und lediglich zwei Prozent der Männer gleichen Alters sind schon verheiratet.
(Quelle: Global Gender Gap Report 2016, World Economic Forum)
JUSTIZSYSTEM
Im Jahr 2016 wurden mindestens 567 Menschen in Iran hingerichtet. Nur in China lag die Zahl der Exekutionen noch höher.
(Quellen: Amnesty International / MeteoFrance)
IRAN DIGITAL
60 Prozent aller Iraner haben Zugang zu digitalem Internet in einer Netzqualität von 3G oder höher. Auch in Deutschland ist die mobile Netznutzung auf dem Vormarsch. Im Jahr 2016 nutzten bereits mehr (81 Prozent) Deutsche ihr Smartphone zum Surfen als einen Computer.
(Quellen: McKinsey World Institute, 2016 / Destatis)
WIRTSCHAFT
56 Prozent aller Haushalte in Iran weisen ein Jahreseinkommen von über 20.000 US-Dollar auf. Netto haben 77 Prozent aller Haushalte in Deutschland mindestens dieses Einkommen. Aber Vorsicht: In einem durchschnittlichen iranischen Haushalt leben drei bis vier Personen, während ein typischer deutscher Haushalt statistisch nur aus zwei Personen besteht.
(Quellen: »Iran: The $1 Trillion Growth Opportunity?«, McKinsey World Institute, 2016 / Destatis / Iranisches Statistikamt)
GESUNDHEIT
Nicht weniger als 90 Prozent der iranischen Bevölkerung verfügen über eine staatliche Basisgesundheitsversicherung. Laut WHO sind heute fast zwei von drei Iranern (60,5 Prozent übergewichtig (BMI über 25). Das sind fast doppelt so viele wie im weltweiten Durchschnitt.
(Quelle: WHO 2016: www.who.int/diabetes/country-profiles/en)
KULTURERBE
Muss die Geschichte der Perserkriege umgeschrieben werden? Beim Vergleich der Anzahl an UNESCO-Weltkulturerbe-Stätten liegt Iran heute vor dem ewigen Rivalen Griechenland – 21 (Iran) : 16 (Griechenland).
(Quelle: UNESCO)
DROGEN
Die iranische Drogenkontroll-Behörde schätzte im Sommer 2017, dass mindestens 2,8 Millionen Iraner regelmäßig Drogen konsumieren, 2011 waren es nur rund 1,3 Millionen. Die am häufigsten konsumierte Droge ist mit 67 Prozent Opium, das meist aus dem benachbarten Afghanistan stammt.
(Quelle: Drogenkontroll-Behörde Iran)
WOHNEN
Immobilienboom geht nicht nur in Berlin oder in München. In Teheran sind die Preise für Immobilien zwischen 2000 und 2014 um 400 Prozent gestiegen. Das ist mehr als in Paris, London, Singapur oder New York. Auch die Preise für Mietwohnungen können es durchaus mit dem Berliner Markt aufnehmen.
(Quelle: »Iran: The $1 Trillion Growth Opportunity?«, McKinsey World Institute, 2016)
SCHÖNHEITSOPERATIONEN
2013 schätzte die Zeitung Etemad, dass jährlich rund 200.000 iranische Nasen unter dem Skalpell von plastischen Chirurgen landen. Pro Einwohner gerechnet liegt die Nose-Job-Rate damit um ein Fünffaches über dem Wert in den USA.
(Quelle: Etemad)