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Follow-Friday: Antisemitismus und Protest mit Kippah

Fragen über Tragen

Feature
Follow Friday

Jeden Freitag kuratieren wir fünf Twitter-Accounts zu einem bestimmten Thema. In dieser Woche: Antisemitismus und Protest mit Kippah.

»Ich kann Juden nicht empfehlen, überall in Deutschland die Kippah zu tragen. Das muss ich leider so sagen.« Diese drastischen Worte fand der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, in der vergangenen Woche. Anlass seiner Warnung war die Zunahme antisemitisch motivierter Straftaten im vergangenen Jahr. Kleins öffentliche Stellungnahme löste eine Debatte um die Sicherheit jüdischer Mitbürger aus – aber auch über die Gleichbehandlung religiöser Gemeinschaften. Insbesondere über die Frage öffentlicher Solidaritätsbekundungen wird in den sozialen Medien gestritten – und zwar längst nicht mehr nur in Deutschland, sondern auch in Israel.

 

1.) Rabbi Ruti Regan

Ruti Regan ist Rabbinerin in den USA. Sie twittert über Feminismus und die Rechte von Minderheiten innerhalb der jüdischen Gemeinschaft. Ihr Fokus liegt vor allem auf der LGBTQ-Community und Menschen mit Behinderung.

 

Hier vergleicht sie das Statement von Felix Klein mit den Vorschriften orthodoxer Gemeinschaften in Israel, die es Frauen verbieten, eine Kippah zu tragen.

 

 

2.) WMFA – WoMen Fight AntiSemitism

Die amerikanische Organisation »WoMen Fight AntiSemitism« prangert auf Twitter anti-semitische Angriffe und Israelkritik an. Bei Twitter liegt ihr Fokus jüngst vor allem auf Deutschland.

 

Häufiges Angriffsziel: Kanzlerin Merkel und ihre Flüchtlingspolitik, die – so findet die WMFA – mit den geflüchteten Menschen tausende Anhänger der Hizbullah ins Land geholt habe. Die Organisation fordert ein offizielles Verbot der Terror-Gruppe – ein Schritt, zu dem sich die Bundesregierung noch nicht durchringen konnte.

 

 

3.) Orit Arfa

Orit Arfa schreibt für das Jewish Journal of Greater Los Angeles und die Jerusalem Post. Auf Twitter schreibt sie meistens über Themen wie israelisch-deutsche Beziehungen und die jüdische Gemeinde in Berlin.

 

Afra fordert eine sofortige Reaktion auf Kleins Äußerung und wirft ihm Ungleichbehandlung von Muslimen und Juden vor.

 

 

4.) Sussex Friends of Israel

Die »Organisation Sussex Friends of Israel« (SFI) setzt sich in Südengland für eine bessere Wahrnehmung des Staates Israel ein und nutzt auch ihren Twitter-Account dafür.

 

In Anlehnung an Kleins Warnung wird hier direkt zum Tragen der Kippah aufgerufen – und zur Teilnahme an einer Demonstration gegen den sogenannten Al-Quds-Tag am 1. Juni. Der Al-Quds-Tag, der auch maßgeblich von Hizbullah-Anhängern im Ausland getragen wird, ist immer wieder Anlass für Israelhetze und Demonstrationen, die nicht nur das Ende der Besatzung in Palästina, sondern auch die Zerstörung des Staates Israel fordern.

 

Von: 
zenith-Redaktion

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