Dominik Peters

In einem taktisch brillanten Schachzug hat Benjamin Netanjahu mit der Kadima von Schaul Mofaz eine Einheitsregierung geschmiedet. Die Opposition schäumt vor Wut – doch bei den Wählern genießt Israels Premier nie dagewesene Popularität.

In der Bewertung des Wahlsiegers Francois Hollande findet die nahöstliche Presse keine einheitliche Stimme. Während israelische Zeitungen Nicolas Sarkozy nachtrauern, hoffen arabische Medien auf eine muslimfreundlichere Politik.

Israels Kadima hat einen neuen Vorsitzenden: Schaul Mofaz. Doch statt das ramponierte Image der größten Oppositionspartei aufzufrischen, setzt sich der Negativtrend fort, den Vorgängerin Tzipi Livni eingeleitet hat, meint Dominik Peters.

Omar Suleiman, Hazem Abu Ismail und Khairat al-Shater waren drei der aussichtsreichsten ägyptischen Präsidentschaftskandidaten. Nun sind alle drei disqualifiziert worden. Diese Entscheidung wird für Zündstoff sorgen.

Durch den NGO-Prozess in Kairo sind die Beziehungen zwischen Ägypten und den USA auf dem Tiefpunkt angelangt. Die Außenpolitik zu den regionalen Nachbarn wird indessen von der dramatischen ägyptischen Wirtschaftslage dominiert.

Benjamin Netanjahu hat am vergangenen Dienstag zum fünften Mal seit 1993 den Vorsitz des Likud gewonnen. Israels Ministerpräsident kann nun entspannt auf das innenpolitische Tohuwabohu blicken, meint Dominik Peters.

Kurz vor dem Jahrestag der Revolution ist Kairo ein politisches Pulverfass: Muslimbrüder bilden Menschenketten um das Parlament, Salafisten sorgen für einen Eklat – und der Militärrat will »Märtyrer-Medaillen« vergeben, die keiner will.

Mohammed El Baradei zieht seine Präsidentschaftskandidatur zurück. Die Kampagne des Friedensnobelpreisträgers war nie wirklich ins Rollen gekommen. Die cleversten Wahlkämpfer in Ägypten findet man dagegen in den Reihen der Salafisten.