Historiker David Motadel nimmt das Verhältnis des NS-Regimes zum Islam neu unter die Lupe. Im Interview erklärt er, welche Rolle die Anwerbung von Hilfstruppen spielte – und wie Muslime in Südosteuropa auf den Antisemitismus der Besatzer reagierten.
Patrick Wagner
Syrien – das klang vor allem nach dem Zauber des alten Orients. Doch Krieg und Zerstörung lassen keinen Raum mehr für Romantik. Brüchige Erinnerungen an ein Land in Frieden aus einem Bildband, der sich zur Wehmut bekennt, ohne verklären zu wollen.
Der Wiederaufbau des kriegsgebeutelten Syrien gleicht einer riesigen Torte, die erst am Ende der Party angeschnitten wird. Assad verteilt die Sahnestücke - attraktive Aufträge in strategischen Wirtschaftsektoren - nur an seine treuen Freunde.
Soviel soll der Wiederaufbau Syriens Schätzungen der Vereinten Nationen zufolge kosten.
Nach dem Krieg ist vor dem Krieg. Das Spiel um Syrien geht in die nächste Runde. Während sich Assads Truppen noch mit den letzten oppositionellen Milizen bekriegen, teilen seine Verbündeten bereits lukrative Wirtschaftssektoren unter sich auf.