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Die besten Schaubilder in 20 Jahren

Sechs Infografiken, um den Nahen Osten zu verstehen

Feature
zenith-Infografiken
Foto: Luisa Seutter

Wer hat die stärkere Marine im Mittelmeer? Wieviel Öl und Gas fördert Russland verglichen mit Kasachstan im Kaspischen Becken und wer steht hinter den Staatsfonds der Golfstaaten? Wir haben die besten Infografiken aus allen zenith-Ausgaben gesammelt.

1.) Fördern und Fordern: In Zypern erhofft man sich von den reichlichen Erdgasvorkommen auf See heute ein Wirtschafswunder. Das Gasfeld »Aphrodite« gilt längst als Milliardenschatz. Niederländische, US-amerikanische und israelische Unternehmen melden Interesse an einer Erdgas-Förderung und der Bau einer Pipeline zum Transport des Rohstoffs vom östlichen Mittelmeer nach Europa ist in Planung. zenith machte mit dieser Infografik bereits in der Ausgabe 02/2014 auf die zentrale Rolle Zyperns (und Nordzyperns) im Streit um Seegrenzen und Förderlizenzen aufmerksam. Die Konflikte in der Region erschweren die Förderung des Rohstoffs nach wie vor. Die Türkei erhebt weiter Anspruch auf einen Großteil der Wirtschaftszone von Zypern und erschwert Probebohrungen in »Aphrodite«.

 

Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer
Illustration: OK

 

2.) Öl und Gas auf Lager: Diese Grafik aus der Ausgabe 05/2013 illustriert die Öl- und Gasvorkommen im Kaspischen Becken und zeigt, welche Anrainerstaaten unterseeisch (offshore) und am Küstengebiet (onshore) die fossilen Ressourcen abbauen. Ebenso deutlich wird das geostrategische Patt – denn wem die Fördergebiete unter Wasser zustehen und wer in welche Richtungen Pipelines bauen darf, trübte die Beziehungen der zumeist autokratischen Staaten über Jahrzehnte. Im Sommer 2018 rangen sich Russland, Aserbaidschan, Iran, Kasachstan und Turkmenistan zu einem Kompromiss durch. Die kaukasischen und zentralasiatischen Anrainer erhoffen sich nun noch lukrativere Exporte gen Europäische Union. Allerdings behält sich Moskau ein Vetorecht für jegliche neuen Öl- und Gasprojekte im Kaspischen Becken vor – mit Verweis auf »ökologische Bedenken«.

 

Öl- und Gasvorkommen im Kaspischen Becken
Illustration: OK

 

3.) Platz an der Sonne: Welchen Auftrag haben eigentlich die Seestreitkräfte der Mittelmeer-Anrainer? Welches Land hat wie viele U-Boote, Marinesoldaten und Flugzeugträger stationiert? Diese Grafik aus der Ausgabe 02/2017 veranschaulichte bereits, dass die Türkei auf dem Wasser nach wie vor die stärkste Kraft in der Region ist und eine ehrgeizige Flottenpolitik verfolgt. Daran hat sich auch zwei Jahre später wenig verändert. Anfang dieses Jahres führte Ankara mit über 100 Schiffen das größte Seemanöver in der türkischen Geschichte durch.

 

Marine im Mittelmeer
Illustration: OK

 

4.) Tödlich aber transparent: Waffenexporte in den Nahen Osten – ein Thema, das nicht an Brisanz verliert. Schon kurz vor Beginn der Intervention im Jemen-Krieg listete zenith in der Ausgabe 01/2015 die Exportschlager der deutschen Waffenindustrie in den Nahen Osten auf. Auch in diesem Jahr hagelt es wieder Kritik an der Großen Koalition für deutsche Waffenverkäufe an den Golf. Saudi-Arabien und die VAE nutzen deutsche Technik etwa in Kampfflugzeugen im Kampf gegen die Huthi-Rebellen im Jemen. 

 

Die Waffenexporte in den Nahen Osten
Illustration: OK

 

5.) Zocker, Sparer & Planer: Die Golfstaaten gelten als Paradebeispiel für Investments-Strategien in Form von Staatsfonds. Gerade in den vergangenen Jahren steht das System jedoch in der Kritik: Die Fonds liegen in den Händen der Herrscherfamilien, internationale Beteiligungen werden oft verschleiert und Umsatzzahlen und sind schwer zu überprüfen. zenith gab in der Ausgabe 02/2015 einen Überblick der Investmentvehikel der Golfstaaten. Ergebnis: Die Staatsfonds am Golf verfolgen jeweils ganz unterschiedlichen Überlegungen – und Oman schert mal wieder aus der Reihe.

 

Staatsfonds in den Golfstaaten
Illustration: OK

 

6.) Ein Damm, sie zu knechten: Der Bau des »Grand Ethiopian Renaissance Dam« (GERD) wurde gerade begonnen, als die zenith-Ausgabe 03/2013 erschien. Heute ist Afrikas größtes Staudammprojekt im vollen Gange und soll im Jahr 2022 fertiggestellt werden. Kairos Sorge, dass der Mega-Staudamm Ägypten das Nilwasser abgräbt, scheint zwar unbegründet, umstritten ist das Bauprojekt aber nach wie vor. Die Grafik vergleicht das GERD-Projekt mit den bereits bestehenden Staustufen und deren Kapazitäten, Strom aus Wasserkraft zu generieren.

 

Staudammprojekt im Nil
Illustration: OK
Von: 
zenith-Redaktion

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