Die Reformbemühungen im Libanon stecken in der Sackgasse. Wie es gelingen kann, das überholte System zu verändern.
Konfessionalismus
Die Dichotomie von »Volk« versus »Elite« eignet sich nicht, um die Krise des Libanon zu verstehen. Über das Selbstverständnis vieler Menschen dort lässt sich so aber einiges lernen.
Die Menschen im Libanon dürfen ihr System verfluchen. Das Ausland nicht. Das Land bleibt ein Versuchslabor für Experimente, bei denen Vorsicht angeraten ist.
Libanons verfemte Elite sitzt trotz der landesweiten Proteste relativ fest im Sattel. Dabei hält die Verfassung eine Alternative zum politischen Konfessionalismus bereit.

Ghaddi Darwiche ist das erste Neugeborene ohne Religionszugehörigkeit im Libanon. Seine Eltern beriefen sich hierfür auf einen Paragrafen aus der Mandatszeit. Doch läutet der umjubelte Säugling auch die säkulare Wende im Zedernstaat ein?

Obwohl der Bevölkerungsanteil der Christen im Libanon stabil bleibt, schüren christliche Parteien und die maronitische Kirche immer wieder Überfremdungsängste – darunter zu leiden haben auch syrische Flüchtlinge.

Im libanesischen Koura-Distrikt wurde am Sonntag gewählt. Obwohl es nur um die Nachwahl eines Parlamentssitzes ging, wird immer offensichtlicher: Der Bürgerkrieg in Syrien heizt die politische Stimmung im Nachbarland an.

Im Hamburg diskutierten Experten über die Frage, ob interreligiöse Spannungen die Zukunft der Region prägen werden. Gibt es einen Ausweg aus dem »kalten Krieg« zwischen sunnitischen und schiitischen Mächten?