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Fotoausstellung ta.dh.am aus dem Jemen

Tales of the City Stones

Feature
Tales of the City Stones
Aus diesem Winkel sieht man die außergewöhnlichen Abstufungen der Gebäude im UNESCO-Weltkulturerbe Shibahm im Hadramaut. Die Gebäude sind unabhängig und stehen dennoch zueinander in Relation. Foto: Mohammed Abdulkhaleq

»Geschichten der Steine der Stadt« ist ein fotografisches Werk, das versucht, die Einheit und Vertrautheit der jemenitischen Architektur einzufangen.

Jemenitische Architektur kann als Ausdruck spiritueller Werte verstanden werden, die in ihrer höchsten Form versucht, die Bewegung des menschlichen Körpers nachzuahmen. In ihrer Stadtplanung sehen wir die wahrhaftige Darstellung von Verbundenheit, Zusammenhalt und Einheit. Jemenitische Architekten und Künstler haben das Wissen, die Weisheit und die Kultur ihrer Vorfahren in die Gestaltung ihrer Umwelt und Umgebung aufgenommen. Auf der Grundlage des menschlichen Maßstabs, seiner Ideale und Bedürfnisse und ohne übermäßige Illustration haben die Jemeniten dies als Referenz genommen, um ihre Bauten und Orte in verschiedenen Städten im Laufe der Zeit und in verschiedenen Epochen selbst zu erschaffen.

Tales of the City Stones
Zabid-Al Hudaydah gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Hier kann eine ästhetische Verbindung und Balance zwischen Stärke und Stabilität gesehen und empfunden werden.Foto: Mohammed Abdulkhaleq

Tales of the City Stones
Shibam ist Heimat des ersten Wolkenkratzers der Welt und trägt daher auch den Namen »Manhattan der Wüste«. Markenzeichen der Stadt sind die hohen Gebäude, die sich beinahe nahtlos aneinanderreihen.Foto: Mohammed Abdulkhaleq

Tales of the City Stones
Die Gebäude in der Altstadt von Sana’a bilden eine Einheit und bleiben dennoch Unikate, mit besonderen geometrischen Verzierungen, Fenstern und Farben.Foto: Mohammed Abdulkhaleq

Tales of the City Stones
Die Fassade eines Gebäudes in Zabid mit Blick in den Hof. Der Hausherr sitzt auf den Stufen vor dem Eingang. Das visuelle Vokabular bildet eine Einheit für die Sinne, aus Dekorationen, kunstvollen Fassaden und Innenhöfen. Foto: Mohammed Abdulkhaleq

Tales of the City Stones
Wenn die Sonnenstrahlen, durch die geschwungenen Buntglasfenster fallen, reflektieren sie alle Farben des Regenbogens, oder genauer gesagt, die Schattierungen von Pfauenfedern. Die Dunkelheit im Haus wird durchbrochen.Foto: Mohammed Abdulkhaleq

Tales of the City Stones
Die Sitarah weckt durch ihr reiches Muster aus farbenfrohen Schriftzügen und abstrakten Formen, die an die Umrisse von Gebäuden erinnern, Assoziationen von Vertrautheit und Zusammengehörigkeit.
Mohammed Abdulkhaleq


Tales of the City Stones

Mohammed Abdulkhaleq (*1991) führt die Betrachtenden in die Philosophie der jemenitischen Archi­tektur ein. Wenn ein Stein sprechen könnte, welche Geschichten würde er erzählen?



Fotoausstellung ta.dh.am aus dem Jemen

»Tadham« bildete konzeptuell den Ausgangspunkt für eine Initiative des Goethe-Instituts Amman in Kooperation mit den Instituten in Bonn und Kairo. In dieser fotografischen Auseinandersetzung mit dem »Zusammenkommen« hat eine unabhängige Jury aus jemenitischen und jordanischen Expertinnen und Experten insgesamt fünf jemenitische Künstlerinnen und Künstler ausgewählt. Die Fotografien von Abeer Aref, Somaya Samawi, Mohammed Abdulkhaleq, Sadiq Al-Harasi und Al-Baraa Al-Samaeai wurden vom 3. bis 12. Dezember 2022 im Soma Art Space in Berlin gezeigt und von einem Rahmenprogramm begleitet. Somit konnte die Arbeit des Goethe-Instituts im Jemen erstmalig einem deutschen Publikum präsentiert werden.

 

Fotoausstellung ta.dh.am aus dem Jemen

Die Fotoserien beschäftigen sich aus persönlichen Perspektiven und auf poetische Weise mit Themen wie Familie, Fürsorge und Verbundenheit, etwa in den Arbeiten von Abeer Aref und Somaya Samawi. Einen weiteren Einblick in jemenitisches Kulturerbe bietet Mohammed Abdulkhaleq mit seinen Fotografien traditioneller Architektur des Jemen. Auf die Beziehung zwischen Fotografie und ihrer Umgebung beziehen sich auch Sadiq Al-Harasi und Al-Baraa Al-Sameai, die in ihren Arbeiten zeigen, dass Fotografie ein effektives Medium zur Vermittlung von Gefühlen sein kann, und welche Rolle Landschafsaufnahmen dabei spielen. Sie zeigen die Schönheit der jemenitischen Gesellschaft und ihrer Menschen in verschiedenen Situationen des Alltags sowie in besonderen Momenten.

Von: 
Mohammed Abdulkhaleq

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