Lesezeit: 9 Minuten
Fotoausstellung ta.dh.am aus dem Jemen

So Far Away, Yet so Close

Essay
von Abeer Aref
So Far Away, Yet so Close
Mein Großvater kam nach einer langen Reise zuhause an. Von Kuwait über Ägypten nach Aden, und danach 13 Stunden Autofahrt. Dieses Bild habe ich von meinem Balkon aus aufgenommen. Sanaa – 2022 Foto: Abeer Aref

Ich habe Momente und Gespräche als Mittel der Erinnerung festgehalten, wenn geliebte Menschen so weit weg sind.

Der andauernde Krieg im Jemen und die COVID-19-Pandemie haben Sehnsucht und Heimweh für mich noch viel präsenter gemacht. Jetzt leben die meisten meiner Familienmitglieder in verschiedenen Teilen der Welt. Das Gefühl von Wärme und Schönheit in alltäglichen Momenten wirkt für mich nach wie vor wie eine beständige Geste für die Liebe, die wir füreinander empfinden.

So Far Away, Yet so Close
Bei einem Besuch im Sommer kommt meine Familie zusammen, um sich über Neuigkeiten auszutauschen.
Yafea – 2021
Foto: Abeer Aref

So Far Away, Yet so Close
Nachmittäglicher Spaziergang mit meiner Cousine
Aden – 2021
Foto: Abeer Aref

So Far Away, Yet so Close
Willkommensumarmung
Sana‘a - 2022
Foto: Abeer Aref

So Far Away, Yet so Close
Im Laufe meines Lebens habe ich von meiner Großmutter viel über Stärke, Entschlossenheit und Widerstandsfähigkeit gelernt. Dieses Foto wurde während Eid al-Adha aufgenommen.
Sana’a - 2022
Foto: Abeer Aref

So Far Away, Yet so Close
Die Rückkehr meines Großvaters. Zärtliche Momente mit seinen Töchtern und Enkelkindern. Seine immerwährende Unterstützung. Familientreffen, Unterhaltungen und Erinnerungen.
Sana‘a - 2022
Foto: Abeer Aref

So Far Away, Yet so Close
Meine Tante hielt die Hände meines Großvaters und massierte sie.
Sana’a - 2022
Foto: Abeer Aref

So Far Away, Yet so Close
Geliebte Menschen zu treffen, ist eine emotionale Erfahrung, die Freudentränen und Glück miteinander vereint.
Sana’a - 2022
Foto: Abeer Aref


So Far Away, Yet so Close

Abeer Aref (*1995) lädt in das Haus ihrer Großeltern ein und gibt einen sehr persönlichen Einblick in ihr Familienleben. Ihre Fotografien zeigen die Bedeutung von Familie, gegenseitiger Fürsorge und Verbundenheit.


Fotoausstellung Tadham aus dem Jemen

»Tadham« bildete konzeptuell den Ausgangspunkt für eine Initiative des Goethe-Instituts Amman in Kooperation mit den Instituten in Bonn und Kairo. In dieser fotografischen Auseinandersetzung mit dem »Zusammenkommen« hat eine unabhängige Jury aus jemenitischen und jordanischen Expertinnen und Experten insgesamt fünf jemenitische Künstlerinnen und Künstler ausgewählt. Die Fotografien von Abeer Aref, Somaya Samawi, Mohammed Abdulkhaleq, Sadiq Al-Harasi und Al-Baraa Al-Samaeai wurden vom 3. bis 12. Dezember 2022 im Soma Art Space in Berlin gezeigt und von einem Rahmenprogramm begleitet. Somit konnte die Arbeit des Goethe-Instituts im Jemen erstmalig einem deutschen Publikum präsentiert werden.

 

Fotoausstellung ta.dh.am aus dem Jemen

Die Fotoserien beschäftigen sich aus persönlichen Perspektiven und auf poetische Weise mit Themen wie Familie, Fürsorge und Verbundenheit, etwa in den Arbeiten von Abeer Aref und Somaya Samawi. Einen weiteren Einblick in jemenitisches Kulturerbe bietet Mohammed Abdulkhaleq mit seinen Fotografien traditioneller Architektur des Jemen. Auf die Beziehung zwischen Fotografie und ihrer Umgebung beziehen sich auch Sadiq Al-Harasi und Al-Baraa Al-Sameai, die in ihren Arbeiten zeigen, dass Fotografie ein effektives Medium zur Vermittlung von Gefühlen sein kann, und welche Rolle Landschafsaufnahmen dabei spielen. Sie zeigen die Schönheit der jemenitischen Gesellschaft und ihrer Menschen in verschiedenen Situationen des Alltags sowie in besonderen Momenten.

Von: 
Abeer Aref
Fotografien von: 
Abeer Aref

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