Jeden Freitag kuratieren wir fünf Twitter-Accounts zu einem bestimmten Thema. In dieser Woche: Die Zusammenstöße zwischen der türkischen Armee und syrischen Rebellen in Afrin.
1.) Ammar Hamou
Der syrische Journalist, der derzeit in Amman lebt, setzt sich für das unabhängige journalistische Online-Projekt »Syria Direct« mit den aktuellen Entwicklungen in Afrin auseinander. Am Sonntag war es zu Zusammenstößen zwischen der türkischen Armee und der ehemals verbündeten Miliz Shuhada Al--Sharqiya gekommen. Die Armee führt Übergriffe der Miliz auf die Zivilbevölkerung an. Hamou sieht den Auslöser vor allem in der Aufmüpfigkeit der Kämpfer gegenüber türkischen Autoritäten.
After latest arrest of media activist in Afrin, ‘oppressed’ journalists in rebel-held Afrin hope for end to impunity#jornalismo #jornalism#Syria
— Ammar Hamou (@Ammar_Hamou) November 20, 2018
my report with @alicealmaleh https://t.co/dq0wXwB9Mz pic.twitter.com/xxTYuzVoHs
2.) Mete Sohtaoğlu
Der türkische Journalist bezeichnet die Operation gegen die abtrünnige Miliz Shuhada Al-Sharqiya als friedenssichernde Maßnahme durch die türkische Armee. Er geht davon aus, dass in naher Zukunft alle Rebellengruppen in Afrin unter dem Schirm der syrischen Armee verschmelzen werden. Seine Tweets belegt er stets mit tagesaktuellen Bildern oder Videos aus Afrin.
Turkey’s Special Forces CommandFSA launched a joint operation against a a group which have been engaged in illegal activities such as burglary and extortion in #Syria's #Jarablus
— Mete Sohtaoğlu (@metesohtaoglu) November 21, 2018
A curfew was imposed in the city as part of the security operation. At least 21 detained
pic.twitter.com/65mVu4hB0x
3.) Wladimir van Wilgenburg
Der freiberufliche Journalist und Analyst für die Jamestown Foundation beschäftigt sich mit der Kurdenfrage in Syrien, Türkei Irak und Iran. Seiner Meinung nach ist Afrin seit dem Einmarsch der türkischen Truppen zu einer »Stadt voller Banden« verkommen. Die Zusammenstöße mit der Shuhada Al-Sharqiya-Miliz mit Übergriffen auf Zivilisten zu begründen, sei nicht glaubwürdig. Die Operation der türkischen Armee sei durch Gruppen wie die Sultan-Murad-Division unterstützt worden, die ebenfalls dafür bekannt seien, Menschenrechtsverletzungen zu begehen.
"but also crucially disobeying Turkey. The factions participating in the operation, however—among them the Sultan Murad Division, which detained and tortured Srewel—have themselves been accused of looting and theft, extrajudicial killings and other abuses against civilians." (2)
— Wladimir (@vvanwilgenburg) November 21, 2018
4.) Ömer Özkilcik
Der Wissenschaftler arbeitet im Bereich Sicherheit der SETA Foundation. Dem türkischen Think Tank, mit Sitz in Ankara werden enge Beziehungen zur türkischen Regierung nachgesagt. Auf seinem Twitter-Account teilt er die neusten Entwicklungen in Afrin aus pro-türkischer Perspektive und folgt dabei der Einschätzung, dass es Ankara bei den derzeitigen Gefechten um die Stabilisierung der Region gehe.
After the first operation in Afrin which disbanded a thuggish faction (Shuhada al Sharqiyyah), anti-gang operations continue. The National Army now conducted several operations in Al-Bab, Azaz and Jarablus against criminal gangs to improve security in the region: pic.twitter.com/tIP9z8ijnA
— Ömer Özkizilcik (@OmerOzkizilcik) November 20, 2018
5.) The Region.org
Die pro-kurdische Online-Plattform konzentriert sich auf die Entwicklungen im Nahen Osten mit Fokus auf die Kurdenfrage. Neben den Zusammenstößen zwischen syrischen Rebellengruppen und der türkischen Armee steht Mitte November vor allem die Plünderung der Olivenernte in Afrin im Zentrum der Berichterstattung. Der türkische Landwirtschaftsminister bestätigte, dass bereits 600 Tonnen Oliven in die Türkei geschafft worden seien.
Confession of plunder: Turkey admits seizure of Afrin olives https://t.co/LfBU42cYIK
— The Region (@TheRegionOrg) November 19, 2018