Jeden Freitag kuratieren wir fünf Twitter-Accounts zu einem bestimmten Thema. In dieser Woche: Irans Rückzug vom Atomabkommen
R. Scott Kemp ist Professor für Nuklearwissenschaften am MIT Laboratory for Nuclear Security and Policy. Seine Perspektive auf die internationale Atompolitik ist daher eher wissenschaftlich als politisch. Rein technisch seien die konkreten Pläne Irans die »am einfachsten rückgängig zu machenden Schritte« des Abkommens. Kemps Schlussfolgerung: Teheran will den Deal eigentlich stärken.
Iran’s plans for withdrawing from JCPOA would be the most easily reversed technical steps they could possibly take, with very low impact on breakout time. Evidence that their intent is clearly to encourage the restoration of the deal that the US is destroying.
— R. Scott Kemp (@rscottkemp) May 9, 2019
Esfandyar Batmanghelidj ist Gründer des Börsenmagazins BoureBazaar. Auf Twitter äußert er sich vor allem über iranische Investitionsstrategien und Wirtschaftspolitik und liefert dabei Hintergrundanalysen und Zahlen. Hier verweist er beispielsweise auf die stark absteigenden Export- und Importraten zwischen der EU und Iran.
This is the dire picture of European Union trade with #Iran.
— Esfandyar Batmanghelidj (@yarbatman) May 9, 2019
Exports are down 53% year on year.
Imports are down 93% year on year.https://t.co/qAobjxXVf9 pic.twitter.com/wBwQtu5C2i
Rob Malley ist Präsident und CEO der International Crisis Group. Vorher machte er Karriere im Weißen Haus: Unter Obama war er Koordinator für die Nahost-Politik Washingtons, persönlicher Berater des Präsidenten und Teil des Sicherheitsrats. Hier nimmt er den US-Außenminister aufs Korn: Pompeo ist vom historischen Erfolg der Iran-Strategie des maximalen Drucks überzeugt. Malley sieht das anders.
Some success
— Rob Malley (@Rob_Malley) May 8, 2019
Stated goals were to
1. Get Iran to agree to more stringent nuclear constraints. Instead, Iran announced it is disregarding constraints it had agreed to
2. Get Iran to moderate its behavior. Instead, US claims Iran is threatening to target US regional assets https://t.co/SfXlVVUbs6
Der Autor und ehemaliger ARD-Korrespondent Richard C. Schneider twittert regelmäßig zu Israel/Palästina. Schneider nimmt sich die europäische Berichterstattung zu JCPOA zur Brust und verweist auf einen Artikel israelischen Zeitung Haaretz. Die schätzt er weitaus gelassener ein.
Instead of reading all the hysterical and panicking European articles about #Iran’s threat, please read this very fine and cool analysis by the wonderful @AnshelPfeffer By threatening nuclear deal, Iran is playing right into Trump’s hands https://t.co/mZjWgPh6Gg
— Richard C. Schneider (@rc_schneider) May 9, 2019
Sarah Abdallah ist eine der bekanntesten Assad-Apologetinnen im Netz. Fast täglich teilt sie online gegen die US-Regierung, Israel und die »Mainstream Medien« aus und erntet Applaus von unterschiedlichen Interessensgruppen: Russlandfreunden, Ultra-Rechten, Verschwörungstheoretikern und Palästina-Unterstützern. Abdallah findet: Im Vergleich zur USA ist Iran ein ziemliches Unschuldslamm.
Iran hasn’t attacked a country in over 200 years.
— Sarah Abdallah (@sahouraxo) May 8, 2019
The US however has invaded/destabilized:
Vietnam
Nicaragua
El Salvador
Guatemala
Honduras
Grenada
Panama
Iraq
Yugoslavia
Afghanistan
Libya
Syria
Ukraine
Yemen
& others
Who’s really the one in need of a behavior correction here? https://t.co/gEEpded6vv