Jeden Freitag kuratieren wir fünf Twitter-Accounts zu einem Thema. In dieser Woche: Die Verfolgung der Uiguren in China.
Die Organisation der Exil-Uiguren mit Sitz in München setzt sich für die Verbesserung der Menschenrechtslage der Uiguren ein. Der Fokus liegt dabei auf China beziehungsweise der autonomen Region Xinjiang. Laut UN sollen derzeit über eine Million Menschen in Internierungslagern festgehalten werden. Nach blutigen Unruhen 2009 ging die chinesische Regierung brutal gegen die muslimische Minderheit vor.
We're calling on China to #CloseTheCamps holding one million Uyghurs & Kazakhs ahead of #ChinaUPR in Geneva.
— WorldUyghurCongress (@UyghurCongress) October 30, 2018
Join Uyghur & Tibetan communities Nov. 6 as we march at 10:00 to the Broken Chair where we will remain until 13:00.
More info: https://t.co/b3V2vmskP9 pic.twitter.com/tnWeQGoeM5
Der Jura-Student der University of British Columbia hat in den letzten Monaten viel Zeit damit verbracht, Satellitenbilder seines Heimatlandes China auszuwerten. Er suchte nach Beweisen für die sogenannten »Umerziehungslager« in der autonomen Region Xinjiang. Über 20 Lager hat er bereits entdeckt und damit einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung über das Verschwinden zahlreicher Uiguren geleistet.
I put all re-education camps I found in this list. I will keep updating it. 新疆再教育集中营列表 https://t.co/QGJfhcpfVQ
— Shawn Zhang (@shawnwzhang) May 20, 2018
Der BBC-Reporter veröffentlichte am 24. Oktober 2018 eine ausführliche Print-Reportage über die Lage der Uiguren in Xinjiang. Dabei griff er ebenfalls auf Satellitenbilder zurück, verschaffte sich aber auch vor Ort ein Bild. In Interviews schilderten ihm ehemalige Lagergefangene, wie sie unter Androhung von Gewalt und dem Einfluss kommunistischer Propaganda ihrer Religion abschwören sollten.
Been great to finally get our #Xinjiang story out. And to add something new to the mounting body of evidence about what is going on there.https://t.co/NWFFcKYIjH pic.twitter.com/KCb062rhvz
— John Sudworth (@TheJohnSudworth) October 24, 2018
Die Leiterin von Human Rights Watch in China widmet aus aktuellem Anlass einen Großteil ihrer Tweets der Uiguren-Thematik. Sie spricht von »Menschenrechtsverletzungen in einem Ausmaß, das wir seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt haben«. Der chinesischen Regierung werden willkürliche Verhaftungen, Folter und Misshandlung sowie durchdringende Überwachung des Alltagslebens der Uiguren vorgeworfen.
But let’s be clear that “raising [#Xinjiang] with [#China] Wang Yi” is the diplomatic equivalent of saying, “I went to work today.” Any other govt in the world would face #UNSC scrutiny, fact finding mission; #UK #US #Australia #Canada et al need to move beyond rhetoric. Now. https://t.co/UPDkisVJlq
— Sophie Richardson (@SophieHRW) October 31, 2018
Der Chefredakteur der staatlichen Tageszeitung Global Times folgt den offiziellen Erklärungen der chinesischen Regierung. Diese bezeichnete die Lager als »freie Berufsausbildung«, die Extremismus den Nährboden entziehen soll. Die kommunistische Partei wirft den Uiguren Terrorismus und enge Beziehungen zu Taliban und Al-Qaida vor.
Which way is better? Xinjiang is trying to eradicate extremism through peaceful education, or let terrorism rage like in Pakistan and Afghanistan; launch another anti-terrorism war, leading to death of hundreds of thousands of people?
— Hu Xijin 胡锡进 (@HuXijin_GT) October 25, 2018